Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung für Lehrkräfte und Verwaltungsangestellte an Schulen wird nach Jahrzehnten endlich Realität. Rund 130.000 Beschäftigte profitieren vom Aufbau eines arbeitsmedizinischen Instituts für Schulen
Die Lehrerverbände im Bayerischen Beamtenbund (BBB) zusammen mit der Schwerbehindertenvertretung beim Kultusministerium begrüßen den heutigen Kabinettsbeschluss, den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz an bayerischen Schulen flächendeckend umzusetzen. Die Staatsregierung setzt damit eine langjährige Forderung des Hauptpersonalrats und der darin vertretenen Verbände um.
Schon Ende 2019 soll das neue arbeitsmedizinische Institut am LGL (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) den Betrieb aufnehmen – die nötigen Haushaltsmittel für die erste Stufe des Auf- und Ausbaus sind nun zugesichert. Am LGL werden die arbeitsmedizinische Betreuung der Lehrkräfte und damit die Beratung und Unterstützung der zuständigen Schulleiterinnen und Schulleiter bzw. Sicherheitsbeauftragten angesiedelt.
Dagmar Bär, stellvertretende BBB-Vorsitzende und Koordinatorin der Arbeitsgruppe „Arbeitsschutz und Gesundheit“ im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium, betont:
„Jetzt kommt endlich das, was dringend kommen musste! Der Staat wird endlich auch im Bereich des Schulpersonals seine Fürsorgepflicht umfassend erfüllen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei Gesundheitsministerin Melanie Huml und Kultusminister Bernd Sibler, die sich für das Projekt ressortübergreifend eingesetzt haben.“
Auch Kultusminister Sibler und Gesundheitsministerin Huml begrüßen die verstärkte Prävention und Gesundheitsförderung bei Lehrkräften. „Unsere Schulen können in Zukunft bayernweit auf kompetente Unterstützung durch Experten zählen! Damit setzen wir Ergebnisse und Empfehlungen des mehrjährigen Forschungsprojekts der LMU München und der FAU Erlangen-Nürnberg um, das vom Kultusministerium initiiert wurde. Das Institut ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag für die Gesundheit unserer Lehrerinnen und Lehrer!“, betonte Kultusminister Bernd Sibler heute in München. Gesundheitsministerin Huml fügte hinzu: „Der Arbeitsschutz und die Gesundheitsförderung in unseren Schulen haben für die Bayerische Staatsregierung einen hohen Stellenwert. Unser Ziel ist es, die Lehrkräfte und Verwaltungsangestellten an den Schulen dabei zu unterstützen, möglichst lange gesund zu bleiben oder schnell wieder gesund zu werden.“ Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, ergänzte außerdem: „Das geplante Institut kann Schulen im Ausbruchsfall einer Infektionskrankheit professionell unterstützen und wird neben den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort ein Ansprechpartner sein.“
Es habe sich gezeigt, dass die Schulleitungen oder deren Beauftragte fachliche und vor allem langfristige Unterstützung durch Experten benötigen, um die Aufgaben des Arbeitsschutzes adäquat, qualitätsgesichert und einheitlich umsetzen zu können. Um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, sollen zwei Zentren jeweils für den Norden und den Süden Bayerns eingerichtet werden. Ergänzend dazu werden mehrere dezentrale Beratungsstellen geschaffen, sodass nach vollständigem Aufbau des Instituts in allen sieben Regierungsbezirken eine Anlaufstelle besteht.
Die offizielle Presseerklärung des BBB vom 08.08.2018 zu diesem Thema finden Sie hier.