Der dbb beamtenbund und tarifunion hat seine diesjährige Bürgerbefragung „Öffentlicher Dienst“ des Meinungsforschungsinstituts forsa veröffentlicht. Diese zeigt: Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die Leistungsfähigkeit des Staates ist 2021 deutlich zurückgegangen.
Die Umfrage macht deutlich, dass die Befragten den Staat als überfordert ansehen, insbesondere was die Bewältigung der Corona-Krise und den Klima- und Umweltschutz angeht. „Das geht weit über Digitalisierungsdefizite und Personalmangel hinaus“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach diese Ergebnisse. „Wir schlittern in eine grundsätzliche Vertrauenskrise zwischen Staat und Bevölkerung. Wenn innerhalb eines Jahres die Zahl derer, die auf die Handlungsfähigkeit des Staates vertrauen, von 56 auf 45 Prozent sinkt, beschleunigt sich hier ein besorgniserregender Trend.“
Gleichzeitig, so Silberbach, hätten auch die negativen Bewertungen in Bezug auf Beamtinnen und Beamte etwas zugenommen: „Da ‚der Beamte‘ generell stellvertretend für alle staatlichen Unzulänglichkeiten in Haftung genommen wird, ist das dieses Jahr eigentlich keine Überraschung.“
Aus den Umfrageergebnissen ergebe sich laut Silberbach ein klarer Handlungsauftrag an die neue Bundesregierung: „Natürlich brauchen wir dringend eine bessere Sach- und Personalausstattung, um den Staat krisenfest aufzustellen. Wir brauchen aber auch strukturelle Reformen. (…) Noch ist das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat nicht ganz verspielt, aber es ist schwer angeschlagen – Zeit zu handeln!“
Hier gibt’s die vollständige ddb Bürgerbefragung 2021 als PDF!
Foto: dbb