Der Sozial- und Erziehungsdienst fordert weiter bessere Arbeitsbedingungen. Die Beschäftigten erhöhen den Druck auf die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) weiter. Während in den vergangenen Tagen bereits Warnstreiks und dezentrale Protestaktionen insbesondere in Nordrhein-Westfalen stattfanden, kamen am 4. Mai 2022 über 300 Beschäftigte zu einer Kundgebung in Nürnberg, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen.
„Die VKA hat uns vorgeworfen, mit unseren Protesten das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Daseinsvorsorge zu erschüttern. Das ist eine schon fast absurde Verdrehung der Tatsachen. Wenn etwas die Menschen im Land frustriert, dann ist es das offensichtliche Desinteresse der Politik an den Missständen in unseren Kitas und im Bereich der Sozialen Arbeit“, sagte dbb Tarifchef Volker Geyer bei der Kundgebung auf dem Sebalder Platz.
„Die betroffenen Familien erleben doch jeden Tag, wie Personalmangel und Überlastung die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen gefährdet. Und sie haben ein sehr feines Gespür dafür, wie die VKA die Aufwertung des Berufsfeldes blockiert und damit auch die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung verhindert. Mehr noch: Durch die Verweigerung konkreter Entlastung sorgt sie auch noch dafür, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen sich andere Jobs suchen – unter anderem, weil sie sonst schlicht nicht bis zur Rente durchhalten. Das alles wissen die Bürgerinnen und Bürger sehr genau, deshalb gibt es eine große Solidarität mit den Beschäftigten.“
Der dbb fordert unter anderem eine bessere Bezahlung durch höhere Eingruppierungen in den entsprechenden Entgelttabellen. Außerdem soll inhaltlich bessere Arbeit ermöglicht werden, beispielsweise durch die Ausdehnung von Vor- und Nachbereitungszeiten.
dbb-Sonderseite zu den Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst
Foto: Anestis Aslanidis